
Ich war erstaunt, wie flott sich das durch die Gemeinde twittert: Uli ist seit heute früh ein Twitterererer. Jawoll, ich staune selbst ein wenig über meine forsche Herangehensweise: Kaum vier Jahre alt das Medium und zack!! Bin ich auch schon dabei. Nun ja. Damit es auch etwas zu twittern gibt, gebe ich euch einen kleinen Einblick ins making of der letzten Arbeit. Sie ist komplett in cinema4D entstanden, irgendwann musste es ja mal so kommen. Aber keine Angst, ich werde nach wie vor mit Photoshop arbeiten…
Begonnen habe ich mit dem Hauptelement der Karteikastenstadt: Der Blende für die Schubladen. Wer mich kennt, der weiß dass ich eine große Vorliebe für diese kleinteilige Art der Aufbewahrung habe, also habe ich die Blende recht realistisch aussehen lassen:
Wäre natürlich nett gewesen, diese Blende einfach ein paar tausendmal zu vervielfältigen, aber der Datensatz hätte mehrere Großserver gefüllt. Also habe ich noch zwei weitere Varianten mit weniger glatten Konturen und geringerer Unterteilung gebaut, die an einer weiter entfernten Position im Bild vorgesehen waren.
Sehr weit entfernte Karteikastenfassaden habe ich überhaupt sicht mehr gebaut, sondern lediglich eine Textur angelegt. Dafür nun eignet sich Photoshop einfach hervorragend: Man kann in einer einzigen psd-Datei die Information für diverse Kanäle anlegen, die dann später von cinema ausgewertet werden. Also ist neben der Farbinformation auch eine Ebene für die Spiegelung, für den Displacement- und für den Reliefkanal mit dabei:
Die Schränke sind einzig und alleine mit den beiden Befehlen „Extrudieren“ und „Innen Extrudieren“ entstanden. Viele Dinge kann man in cinema4D auf die eine oder die andere Art erledigen, doch diese beiden Befehle sind unersetzlich und so genial wie einfach in der Anwendung. Auch die Stadt am linken Ende des Horizonts wurde extrudiert: Aus einer Ebene, die 20 x 30 Polygone groß war. Sie hat damit weniger Polygone als eine einzige hochaufgelöste Schubladenblende…
Oh halt, Fehler: Der Himmel ist „echt“, also fotografiert. Damit er ohne viel Stress ausgetauscht werden kann, habe ich für die Stadt einen Alphakanal mitgerendert, was das Freistellen der Skyline sehr starke vereinfacht.
Fehlt nur noch die Beleuchtung: Die erfolgt zum großen Teil über den Himmel, der zusammen mit der GI für eine schicke Detailausleuchtung der Schubladen sorgt. Die „Sonne“ ist gar keine, sondern lediglich ein Punktstrahler, dessen Strahlengang auf „sichtbar“ gestellt wurde. Könnt ihr auch? Dann schickt mir eure Bilder, ich bin gespannt! Könnt ihr nicht? Dann müsst ihr´s lernen: +++Vorsicht Werbung+++
Die Illusion ist fast perfekt.
Ich hätte mir fast noch ein paar Rauchschwaden aus imaginäre Schornsteinen über den Dächern vorgestellt. Einfach um die Illusion einer Stadtansicht noch zu vertiefen.
Trotzdem großartig, von der Idee ganz zu Schweigen….
Gruß Thomas Demuth
Welch ein großartiges Composing…wäre wohl innerhalb kürzester Zeit wieder in der Galery der FC. ;)
Aber in der Größe muss ich sagen, wirkt es mir persönlich zu „überladen“. Aber da möchte man auch kein Rechner sein, wie lange hat denn das Rendern gedauert, vorallem in welcher Auflösung?
Aber dennoch wirklich sehr genial und wieder einmal eine saubere Arbeit.
Ich hab mir neulich erst die PSD-Tut Cinema4D DVD angetan und war begeistert….ich werde auf jedenfall immer mal wieder reinschauen, gibt ja auch immer was zu sehen. ;)
Gruß
Nico
Hallo Nico,
ja, die Renderzeit. Ein paar Eckdaten: Es sind insgesamt etwa 1,6 Mio Polygone, wovon 2/3 auf den Vordergrund entfallen. Die Zeitfresser beim Rendern waren hauptsächlich der Matteffekt verschiedener Spiegelungen, eine Strahlentiefe von 3 bei der GI, damit die Schubladen innen nicht in komplettes Schwarz absaufen und logischerweise eine hohe Qualität der Antialiasing-Einstellung. Bedeutet: 2h:39 min bei einer Kantenlänge von 1000px, gerendert auf einer 4-Kern-Maschine, die mit 2,66 GHz getaktet ist…
Herzlicher Gruß,
uli
Hi Uli, ich mag Karteikästen auch sehr, insbesondere diese alten aus Holz :-) Schöne Compo.
Herzliche Grüße,
Paulownia
Hi Uli und vielen Dank für den Einblick.
Wie lange hast du an dem Bild gesessen? (Grobe Stundenzahl)
lg Calvin
Hi Calvin,
kann ich bei diesem Bild nur schwer sagen. Reine Arbeitszeit war etwa eine Woche. Wenn man
bedenkt, dass mich das Austüfteln der verfluchten aber genialenTechnik sicherlich eine weitere
Woche gekostet hat, dann sind´s schon zwei. Bis Donnerstag in München!