
Manchmal trägt man die Nase ja schon ganz schön hoch. Die eigene meine ich, man ist schließlich Profi. Kommt dann eine Anfrage eines Amateurclubs, dann, nun, dann muss man schon eine Schrecksekunde lang überlegen, ob da wirklich eine Ausstellung infrage kommt. Doch auf so ein Ding wie die Photomünsingen in der Schweiz war ich einfach nicht vorbereitet…
Das fing schon mit der location an. Die Damen und Herren des Münsinger Clubs hatten das gesamte Schlossgutareal zur Verfügung und bereits vier Tage mit dem Aufbau der einzelnen Ausstellungen verbracht, als ich mit meinen Bildern am Dienstag nachmittag eingetrudelt kam. Also waren meine 15 Bilder schnell an der Wand, weil ein ganzes Team für zur Verfügung stand. Nach einem kurzen Abendessen gings dann ins Hotel nach Thun. Hotel? Hallo?!? Freunde, das habt ihr noch nicht gesehen sowas: Die Hütte stammt aus dem Jahr 1409 und Herr Staiger war in der Suite untergebracht. Natürlich mit Whirlpool, Terrasse und Highspeed Internet ausgestattet. Wollt ihr mal sehen? Im Schrank hinter dem Bett waren die Groupies untergebracht, die ich bei Bedarf rauslassen konnte. Quatsch. Scherz, ich war mein eigenes Groupie. Mal einen Blick ins Gemach werfen? GuxxDu:
Nun gut. Ich war ja nicht wegen des Hotels gekommen, sondern wegen der Ausstellung meiner Bilder. Die kannte ich ja nun schon, also fand ich meine Ausstellung schnell ziemlich fad und habe mir die der Kollegen Jan von Holleben und Michael Schlegel angesehen. Beide leben und arbeiten in Berlin. Die stillen Landschaften von Michael haben mich an meine frühen Schwarzweißaufnahmen in Chile und Schottland erinnert. Nur dass Michael, der gerade mal 24 ist, nicht so faul ist wie ich damals war und seine Großformatkamera durch die Gegend schleppt. Respekt!! Jans Bilder kann man kaum beschreiben, also selber gucken:
Michael Schlegel
Jan von Holleben
A propos Arbeiten. Meine Pixelbildchen haben ihren Platz im Erdgeschoss des Schlosses gefunden. Man stellt ja nicht alle Tage in einem echten Schloss aus, und wenn ich gewusst hätte, dass sage und schreibe dreitausendachthundert (lingua helvetica: drydusigachrthundärt) Leute kommen, wäre ich noch viel aufgeregter gewesen als ohnehin schon. Die vielen Leute sind natürlich auch wegen des ausgeschriebenen Wettbewerbsthemas gekommen („Stille“). Und wegen der genannten Kollegen.
Übrigens waren noch zwei weitere Fotografen anwesend, deren Bilder ich sehr beeindruckend fand:
Wolfgangs Bilder haben mich bisweilen an die Reinheit der Studien von Karl Blossfeld erinnert. Es ist einfach extrem erholsam, nicht immer nur durchgestylte Pixelkompositionen vor Augen zu haben, sondern auch „echte“, unverfälschte Fotografie. Momentaufnahmen. Oder eben die Bild gewordene Ewigkeit der Canyonlandschaften Nordamerikas von Frank, die beeindruckend als Ultrasec präsentiert waren.
Okay. Ihr seid zufällig nächstes Jahr an Himmelfahrt in der Schweiz? Hingehen zur Photomünsingen 2012. Lohnt sich. Auch wenn die ganzen Berge den armen Schweizern die schöne Aussicht verstellen…
Hallo Uli
Bei solchen Lobesworten hat sich jede Minute gelohnt die wir „Photo Münsingen“-Angefressenen für die 4 Fototage investiert haben. Du und deine deutschen Kollegen waren eine echte Bereicherung und es hat mich besonders gefreut, dass du, neben deiner Ausstellung, Zeit gefunden hast, dein Wissen an einem Workshop weiterzugeben.
Danke für die Blumen, ich gebe sie gerne an meine Kollegen vom Organisationskomitee weiter.
Gruss aus den Bergen
Manfred
Hallo Uli,
Danke für den Blog über PHOTOMünsingen. Genauso haben wir es empfunden und erlebt. Es war ein super Ereignis in aussergewöhnlicher Umgebung, sehr guter Organisation und erfrischender Atmosphäre.
Viele Grüsse aus Sexau
Wolfgang
schönes review!
danke nochmals für den smalltalk, das nächste mal sicher etwas länger!
gruss aus der schweiz, mamo